Echos in einem Ballsaal

Anfang der 1990er Jahre lebte ich einen Monat auf einem dieser alten, prächtigen Hausboote auf dem Dal-See in Kaschmir, Nordindien. Diese Hausboote wurden von den Briten zu Zeiten der britischen Kolonialherrschaft gebaut, weil der örtliche Maharadscha ihnen den Landbesitz verweigerte. Eines Tages heuerte ich einen Fahrer an und fuhr in die Ausläufer des Himalaya. Der Fahrer war alt (wie auch sein Auto), um die Achtzig. Er brachte mich zu einer alten britischen Kolonialstation in den Bergen aus dem frühen 20. Jahrhundert mit einem grünen Wellblechdach. Ein wilder Himalaya-Fluss rauschte daran vorbei.
Der Ort wirkte wie eine stillgelegte Zeitkapsel. Hinter der Bar hing sogar ein Bild von Königin Victoria. Der Fahrer wurde ganz emotional und begann zu erzählen, was er als junger Mann an diesen Ort erinnerte. Er erzählte, wie er draußen stand und durch die Fenster in einen hell erleuchteten Raum spähte. An einem Ende spielte ein Orchester, während „die Engländer“ auf der Tanzfläche wirbelten. Die Damen trugen alle wunderschöne Kleider, die Herren ihre besten Kleider.
Ich habe diesen Ort und den älteren Herrn, der mir seine Geschichten erzählte, nie vergessen. Das Gebäude war ein verblasstes Relikt, aus seiner Zeit gefallen, aber entschlossen, wenn auch seltsam, an seinem Platz. Während die Geister dieser Damen und Herren wahrscheinlich noch immer an einem Samstagabend im Echo des Orchesters umherschwirren.